Gründer Hermann Heinrich Grafe wurde 1818 in der Nähe von Osnabrück geboren. Mit 20 Jahren kam er in die stark wachsende Industriestadt Wuppertal, um dort in einer Textilfabrik als Kaufmann zu arbeiten. Die Jahre 1841 / 42 verbrachte er in der Seidenstadt Lyon in Frankreich zur Fortbildung. Hier lernte er die erste Freie evangelische Gemeinde kennen. Als er zurückkam gründete er eine eigene Textilfabrik. Er heiratete Maria Theresia Neviandt. Die beiden bekamen 6 Kinder.
In der FeG in Lyon hatte Grafe eine Kirchenform kennengelernt, nach der er sich zurücksehnte. Dort gehörten die Menschen zur Gemeinde und feierten gemeinsam Abendmahl, die sich aus einer persönlichen Entscheidung heraus zum Glauben an Jesus Christus bekannten und nach den Maßstäben Jesu lebten.
Nach langem Suchen und Überlegen gründete Hermann Heinrich Grafe am 22. November 1854 mit 5 anderen Männern die erste Freie evangelische Gemeinde in Deutschland.
1874 schlossen sich 22 Gemeinden zum Bund Freier evangelischer Gemeinden zusammen.
Heute gibt es in Deutschland ca. 470 Gemeinden. 350 Pastoren betreuen ca. 40.000 Mitglieder. Dazu kommen etwa ebenso viele Kinder und Freunde der Gemeinde, die noch keine Mitglieder sind. Zum BFeG gehören zwei Diakoniewerke mit Altenheimen, Krankenhäusern und therapeutischen Einrichtungen. Es gibt einen eigenen Verlag für Bücher und Zeitschriften und ein Theologisches Seminar zur Pastorenausbildung. Etwa 150 Missionare sind von der Allianzmission (Auslandsmission des BFeG) ausgesandt. Der BFeG ist Mitglied des Internationalen Bundes Freier ev. Gemeinden, dem in über 20 Ländern ca. 450.000 Christen angehören und ebenfalls Mitglied der Evangelischen Allianz Deutschland.
Ab 1883 trafen sich einige Christen im Haus von Philipp Esselborn zu sogenannten „Stubenversammlungen“. Am Ostermontag 1884 besucht Prediger Wilhelm Berns zum erstenmal diese Versammlung. Zwischen 1888 und 1890 wurde aus der Stubenversammlung die FeG Uedemerfeld. Gründer und erster Leiter war Philipp Esselborn. Die Mitglieder der Gemeinde kamen aus Uedemerfeld, Uedemerbruch, Sonsbeck und Bönninghard.
1933 schloß die Gemeinde sich unter dem Druck der Nationalsozialisten (alle Versammlungen mussten einem Dachverband angehören, damit sie besser kontrollierbar waren), dem Bund Freier evangelischer Gemeinden an. Seit 1962 heißt die Gemeinde FeG Uedem.
Von 1883 – 1960 traf sich die Gemeinde auf dem Withagen- und dem Maashof in Uedemerfeld.
Ab 1960 hat die Gemeinde ein eigenes Gemeindezentrum, Am Roten Berg 1, welches seit dem immer wieder erweitert und renoviert wurde.